Das Wichtigste in Kürze
- Steckbrief: Pflegefachkräfte übernehmen eine zentrale Rolle in der Betreuung, Pflege und medizinischen Versorgung von pflegebedürftigen Menschen jeden Alters
- Ausbildungsdauer: 3 Jahre in Vollzeit und 5 Jahre in Teilzeit
- Ausbildungsart: Duale Ausbildung mit theoretischen und praktischen Anteilen
- Einsatzorte: Krankenhäuser, Pflegeheime, Pflegedienste und Reha-Einrichtungen
- Gehalt während Ausbildung: 1. Jahr 1.341 € / 2. Jahr 1.402 € / 3. Jahr 1.503 €
- Gehalt nach Ausbildung: in Vollzeit durchschnittlich 3.944 €
- Voraussetzungen: Mittlere Reife oder Hauptschulabschluss mit zweijähriger Pflegehelfer-Ausbildung sowie Nachweis der gesundheitlichen Eignung
Gehaltsangaben sind brutto und basieren auf dem TVAöD Pflege oder dem Entgeltatlas der Bundesagentur für Arbeit
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Die Ausbildung als Pflegefachfrau oder Pflegefachmann bietet die Chance, in allen Bereichen der Pflege zu arbeiten. Ob im Krankenhaus, mit Kindern oder alten Menschen – Pflege ist ein Beruf mit Zukunftsperspektiven. Nach der Ausbildung bist du Pflegefachkraft, Altenpfleger/in oder Gesundheits- und Kinderkrankenpfleger/in und hast umfangreiches Wissen in der Pflege erlangt. Zusätzlich kannst du mit Weiterbildungen schnell aufsteigen oder dich spezialisieren.
Berufsbild – Was macht eine Pflegefachfrau oder ein Pflegefachmann?
Aufgaben im Arbeitsalltag
Der Arbeitsalltag in der Pflege ist vielseitig und anspruchsvoll, da Pflegefachkräfte sowohl medizinische als auch betreuende Tätigkeiten übernehmen.
Die Pflegefachfrau oder der Pflegefachmann nimmt eine zentrale Rolle im Pflegeteam ein und steht zwischen höherqualifizierten Positionen wie Pflegedienstleitung (PDL) oder Ärzten und unterstützenden Rollen wie Pflegeassistenten oder Pflegehilfskräften.
Zu den wichtigsten Aufgaben gehören:
- Grundpflege: Unterstützung bei der Körperpflege, Ankleiden, Nahrungsaufnahme und Mobilität.
- Medizinische Versorgung: Verabreichung von Medikamenten, Durchführung von Wundversorgung, Messen von Vitalwerten wie Blutdruck oder Puls.
- Pflegedokumentation: Detaillierte Erfassung und Überprüfung des Pflegeverlaufs zur Qualitätssicherung und Weitergabe an das Team.
- Beratung und Kommunikation: Austausch mit Angehörigen und Patienten zu Pflegeplänen, Gesundheitszustand und individuellen Bedürfnissen.
- Organisation: Planung und Koordination von Pflegeprozessen sowie Zusammenarbeit mit anderen Berufsgruppen, z. B. Ärzten oder Therapeuten.
- Notfallmanagement: Reaktion auf akute Situationen wie Stürze, plötzliche Verschlechterung des Gesundheitszustands oder andere Notfälle.
- Unterstützung der Selbstständigkeit: Förderung von Beweglichkeit und Selbstpflege, um Patienten zu mehr Eigenständigkeit zu verhelfen.
Der Alltag erfordert ein hohes Maß an Fachwissen, Empathie und Organisationstalent, da sich die Aufgaben oft spontan an den Zustand der Patienten anpassen.
Weitere häufige Aufgaben einer Pflegefachfrau oder eines Pflegefachmanns
Neben der Grundpflege und medizinischen Versorgung übernehmen Pflegefachkräfte zahlreiche weitere Tätigkeiten, die den Pflegealltag abwechslungsreich, aber auch anspruchsvoll machen:
- Erstellen individueller Pflegepläne: Auf Basis der Patientenbedürfnisse entwickeln Pflegefachkräfte Pflegepläne, die regelmäßig überprüft und angepasst werden.
- Durchführung von Prophylaxen: Maßnahmen wie Thrombose-, Dekubitus- oder Pneumonieprophylaxe zur Vermeidung von Komplikationen.
- Psychosoziale Betreuung: Gespräche führen, Ängste nehmen und emotionalen Beistand leisten, insbesondere in schwierigen Lebenssituationen.
- Schulung und Anleitung: Angehörige und Pflegehilfskräfte zu pflegerischen Tätigkeiten oder Hilfsmitteln anleiten und informieren.
- Organisation und Logistik: Bestellung von Medikamenten, Pflegehilfsmitteln und Verbrauchsmaterialien sicherstellen.
- Begleitung bei Untersuchungen oder Eingriffen: Patienten ins Krankenhaus oder zu Fachärzten begleiten, Aufklärungsgespräche unterstützen.
- Verantwortung für Hygienevorschriften: Umsetzung und Überwachung von Hygienestandards in der Pflegeeinrichtung oder beim Patienten zu Hause.
- Sterbebegleitung: Betreuung und Unterstützung von Patienten und Angehörigen in der letzten Lebensphase mit Fokus auf Palliativpflege.
- Dokumentation von Abweichungen: Meldung und Dokumentation von Besonderheiten im Pflegeverlauf, z. B. bei Verschlechterung des Zustands.
- Teilnahme an Teambesprechungen: Austausch mit Kollegen, Ärzten und Therapeuten über den Pflegeverlauf und weitere Maßnahmen.
Fazit
Pflegefachkräfte tragen Verantwortung in vielen Bereichen der Patientenversorgung. Diese Aufgaben gehen über die direkte Pflege hinaus und beinhalten auch psychosoziale, organisatorische und beratende Tätigkeiten. Dadurch leisten sie einen entscheidenden Beitrag zur umfassenden Betreuung und Lebensqualität der Patienten.
Wie sind die Arbeitszeiten?
Die Arbeitszeiten in der Pflege sind vielseitig und hängen stark vom jeweiligen Einsatzbereich ab – sowohl während als auch nach der Ausbildung. Hier findest du einen kompakten Überblick mit den wichtigsten Infos.
Während der Ausbildung: Theorie und Praxis
In den Theoriephasen orientieren sich die Arbeitszeiten an klassischen Schulzeiten, meistens von etwa 8:00 bis 15:30 Uhr (Montag bis Freitag).
Während der Praxisphasen passt du dich den Schichtzeiten der Einrichtung an. Dazu gehören Früh-, Spät- und teilweise auch Nachtschichten. Frühschichten beginnen häufig um 6:00 Uhr und enden um 14:00 Uhr, während Spätschichten zumeist von 14:00 bis 22:00 Uhr gehen.
Nach der Ausbildung: Unterschiedliche Anforderungen je Bereich
- Krankenhaus: Schichtdienst ist hier die Regel, inklusive Nacht-, Wochenend- und Feiertagsdiensten.
- Pflegeheim: Ähnlich wie im Krankenhaus, wobei Nachtschichten oft von spezialisierten Nachtwachen übernommen werden.
- Ambulante Pflege: Die Einsätze sind oft tagsüber und richten sich nach den individuellen Pflegeplänen der Patienten.
Was ist Schichtdienst?
Schichtdienst bedeutet, dass die Arbeitszeit in unterschiedliche Zeiten aufgeteilt ist, um eine Rund-um-die-Uhr-Betreuung sicherzustellen. Dabei gibt es in der Pflege meist drei Schichten:
- Frühschicht: 6:00–14:00 Uhr
- Spätschicht: 14:00–22:00 Uhr
- Nachtschicht: 22:00–6:00 Uhr
Pflegekräfte wechseln regelmäßig zwischen den Schichten, was als Rotationssystem bezeichnet wird. Der Schichtdienst stellt sicher, dass Patienten auch nachts, an Wochenenden und Feiertagen versorgt werden.
Vor- und Nachteile von Schichtdienst
- Vorteile: Höhere Flexibilität, freie Tage unter der Woche, Zuschläge für Nacht- und Feiertagsarbeit.
- Nachteile: Unregelmäßiger Schlafrhythmus, eingeschränkte Freizeitgestaltung, körperliche Belastung.
Moderne Dienstplanmodelle wie Wunschschichten oder längere Pausen zwischen den Schichten machen den Schichtdienst heute oft flexibler und familienfreundlicher!
Grenze durch Arbeitsschutzgesetz // nein separater Artikel auch Pausenzeiten (via Popup noch in Erstellung) // Wann steht mir eine Pause zu? // Wird die Pause bezahlt? // Sind Raucherpausen während der Arbeit erlaubt?
Attraktive Arbeitszeitmodelle in der Pflege: Orientierung für deine Jobsuche
Bei der Jobsuche in der Pflege lohnt es sich, nicht nur auf das Gehalt zu achten, das meist fix nach Tarifvertrag geregelt ist, sondern gezielt nach innovativen Arbeitszeitmodellen zu fragen. Diese können die Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben deutlich verbessern und sind ein wichtiger Verhandlungsgrund bei der Wahl des Arbeitgebers. Hier eine Übersicht, welche Modelle du ansprechen oder als Grundlage für Gespräche nutzen kannst:
- 5-Tage-Woche: Arbeiten an fünf Tagen pro Woche mit zwei festen freien Tagen – ideal für eine klare Struktur und planbare Freizeit.
- 4-Tage-Woche: Komprimierte Arbeitszeit auf vier längere Arbeitstage (bis 10h/Tag), um drei zusammenhängende freie Tage zu genießen.
- Wunschdienstpläne: Möglichkeit, bevorzugte Arbeitszeiten anzugeben, die bei der Dienstplanung berücksichtigt werden.
- Jobsharing: Teilen einer Vollzeitstelle durch zwei Mitarbeitende, die jeweils in Teilzeit arbeiten.
- Feste Schichten: Arbeiten ausschließlich in einer Schichtart, z. B. nur Früh- oder nur Spätschicht, für eine stabile Routine.
- Muttischichten: Kurze, planbare Arbeitszeiten während der Betreuungszeiten von Kindern, z. B. vormittags von 8:00 bis 13:00 Uhr, ideal für Eltern mit kleinen Kindern.
- Freie Wochenenden: Regelmäßige freie Wochenenden, z. B. jedes zweite Wochenende frei, um Familie und Freunde einzuplanen.
- Digitale Schichttauschsysteme: Nutzung digitaler Tools, um Schichten unkompliziert zu tauschen oder offene Dienste eigenständig zu übernehmen.
- Langzeitdienstpläne: Dienstpläne werden über mehrere Wochen oder Monate im Voraus erstellt, um langfristige Planbarkeit zu gewährleisten.
-
Springer-Pool: Pflegekräfte arbeiten flexibel in verschiedenen Teams oder Bereichen, um krankheitsbedingte Ausfälle auszugleichen. Dafür gibt es oft ein höheres Gehalt oder zusätzlichen Freizeitausgleich, was das Stammpersonal spürbar entlastet.
- Arbeitsblöcke: Längere Arbeitsphasen (z. B. 7 Tage am Stück) mit anschließenden längeren freien Zeiten (z. B. 7 Tage frei), um intensives Arbeiten mit ausgedehnter Erholungszeit zu verbinden.
- Option auf Homecare-Einsätze: Mitarbeitende können Patienten im häuslichen Umfeld betreuen, was oft flexiblere Arbeitszeiten und eine ruhigere Atmosphäre ermöglicht.
- Saisonale Arbeitszeitmodelle: Arbeitszeiten, die an die individuellen Lebensphasen oder -bedürfnisse angepasst werden, z. B. mehr Stunden im Winter und weniger im Sommer.
- Zuschläge für unregelmäßige Arbeitszeiten: Zusätzliche Vergütungen für Nacht-, Wochenend- und Feiertagsarbeit sowie für Wechselschichten.
Diese Arbeitszeitmodelle sind mehr als nur Annehmlichkeiten – sie tragen erheblich zu deiner Zufriedenheit und Gesundheit bei. Nutze sie als Grundlage für Gespräche mit potenziellen Arbeitgebern und prüfe, welche Modelle für dich am besten passen!
Einsatzorte – Wo kann ich später arbeiten?
Als Pflegefachfrau oder Pflegefachmann stehen dir vielfältige Einsatzorte zur Verfügung, da der Beruf in vielen Bereichen des Gesundheits- und Sozialwesens gefragt ist. Dazu gehören:
-
Krankenhäuser: In der stationären Pflege übernimmst du die Betreuung und medizinische Versorgung von Patienten auf verschiedenen Stationen, z. B. Chirurgie, Innere Medizin oder Intensivpflege.
-
Pflegeheime: Hier kümmerst du dich um ältere, pflegebedürftige Menschen, unterstützt sie im Alltag und gewährleistest eine ganzheitliche Betreuung.
-
Ambulante Pflegedienste: Du besuchst Patienten zu Hause und hilfst ihnen bei der Pflege, Mobilität und medizinischen Versorgung im gewohnten Umfeld.
-
Rehabilitationskliniken: In diesen Einrichtungen unterstützt du Patienten dabei, sich nach Krankheiten, Operationen oder Unfällen wieder zu erholen.
-
Einrichtungen für Menschen mit Behinderungen: Du förderst und betreust Menschen mit besonderen Bedürfnissen, um ihnen ein möglichst selbstbestimmtes Leben zu ermöglichen.
-
Palliativpflege: In der Hospizarbeit begleitest du schwerkranke und sterbende Menschen mit viel Empathie und Fachwissen.
-
Kinder- und Jugendpflege: Du arbeitest mit jungen Patienten in Kinderkliniken oder spezialisierten Pflegeeinrichtungen.
13 Weitere Einsatzorte als Pflegefachfrau und Pflegefachmann
- Psychiatrische Einrichtungen: Du betreust Menschen mit psychischen Erkrankungen und hilfst ihnen, ihren Alltag zu bewältigen und Therapien umzusetzen.
- Schulen und Bildungseinrichtungen: Als Schulgesundheitspfleger/in unterstützt du Kinder und Jugendliche mit gesundheitlichen Einschränkungen, etwa bei der Medikamenteneinnahme oder medizinischen Betreuung im Schulalltag.
- Betriebliches Gesundheitsmanagement: In Unternehmen kümmerst du dich um die Gesundheit der Belegschaft, führst Präventionsmaßnahmen durch oder begleitest betriebliche Gesundheitsprogramme.
- Reise- und Tourismusbranche: Auf Kreuzfahrtschiffen oder in Reisegruppen übernimmst du die medizinische Betreuung und Pflege der Gäste.
- Humanitäre Einsätze: Für Hilfsorganisationen oder NGOs wie das Deutsche Rote Kreuz, Ärzte ohne Grenzen oder Caritas arbeitest du in Krisenregionen oder bei Katastrophenhilfe.
- Telemedizin und Pflegeberatung: In der digitalen Gesundheitsversorgung unterstützt du Patienten über Online-Beratungen oder in der Organisation häuslicher Pflege.
- Forschung und Entwicklung: Du kannst in klinischen Studien oder bei der Entwicklung neuer Pflegetechniken und -produkte mitwirken.
- Pflege- und Senioren-WGs: In alternativen Wohnformen wie Pflegewohngemeinschaften kümmerst du dich um die individuelle Betreuung kleiner Gruppen.
- Sanitätsdienste: Bei großen Veranstaltungen, in der Notfallrettung oder im Katastrophenschutz leistest du medizinische Hilfe.
- Ärztliche Praxen und MVZs (Medizinische Versorgungszentren): Du unterstützt Ärzte bei der Patientenversorgung, bei Eingriffen oder der Organisation der Praxis.
- Bildung und Lehre: Mit Erfahrung und Weiterbildung kannst du als Ausbilder/in oder Dozent/in in Pflege- oder Gesundheitsschulen tätig sein.
- Pflegemanagement: In leitenden Positionen planst und koordinierst du Pflegeabläufe in Einrichtungen oder Pflegediensten.
- Medizinische Gutachten und Beratung: Du arbeitest für Krankenkassen, Versicherungen oder Sozialdienste und bewertest die Pflegebedürftigkeit von Patienten.
Fazit:
Die Einsatzmöglichkeiten als Pflegefachkraft sind enorm vielfältig. Neben den klassischen Bereichen eröffnen spezialisierte Felder und Weiterbildungen noch mehr Perspektiven. Du kannst deinen Beruf an deine persönlichen Interessen und Ziele anpassen – ob in der direkten Pflege, in der Beratung oder in der Organisation.
Ausbildung – Wie werde ich Pflegefachfrau oder Pflegefachmann?
Voraussetzungen – persönliche und fachliche Qualifikation
Um die Ausbildung zur Pflegefachfrau oder zum Pflegefachmann zu beginnen, müssen sowohl persönliche als auch fachliche Voraussetzungen erfüllt werden. Diese stellen sicher, dass die Auszubildenden den Anforderungen des Berufes gewachsen sind.
Persönliche Voraussetzungen
- Empathie: Die Fähigkeit, sich in die Situation von Pflegebedürftigen und Angehörigen hineinzuversetzen.
- Belastbarkeit: Körperliche und mentale Stärke, um den anspruchsvollen Pflegealltag bewältigen zu können.
- Kommunikationsfähigkeit: Klarer und einfühlsamer Austausch mit Patienten, Angehörigen und Kollegen.
- Teamfähigkeit: Reibungslose Zusammenarbeit mit einem multidisziplinären Team aus Ärzten, Therapeuten und Pflegeassistenten.
- Eigenverantwortung: Selbstständiges Arbeiten und Übernahme von Verantwortung für die Gesundheit und Sicherheit der Patienten.
- Organisationstalent: Planen und Koordinieren von Pflegeprozessen, auch in stressigen Situationen.
- Genauigkeit: Präzises Arbeiten, insbesondere bei der Verabreichung von Medikamenten oder der Pflegedokumentation.
- Ethik und Werteverständnis: Respekt vor der Würde der Menschen und Einhaltung der Schweigepflicht.
Fachliche Voraussetzungen
- Schulbildung:
- Mittlerer Schulabschluss (Realschulabschluss) oder
- Hauptschulabschluss in Kombination mit einer abgeschlossenen Ausbildung in der Pflegehilfe (mindestens ein Jahr).
- Gesundheitliche Eignung: Nachweis durch ein ärztliches Attest, dass die körperlichen und psychischen Anforderungen erfüllt werden können.
- Impfstatus: In einigen Bundesländern oder Einrichtungen ist ein Nachweis über bestimmte Impfungen erforderlich (z. B. gegen Hepatitis B).
- Erweitertes Führungszeugnis: In einigen Fällen erforderlich, vor allem für Einsätze in sensiblen Bereichen wie Kinder- oder Altenpflege.
- Vorpraktikum: Manche Einrichtungen verlangen ein Praktikum im Pflegebereich als Einstiegsvoraussetzung.
- Deutschkenntnisse: Ausreichende Kenntnisse der deutschen Sprache sind für die Kommunikation mit Patienten und Kollegen unerlässlich. Je nach Bundesland und Einrichtung sind Sprachkenntnisse auf B1 oder B2-Niveau erforderlich.
Die Kombination aus fachlicher Qualifikation und persönlichen Eigenschaften bildet die Grundlage für eine erfolgreiche Ausbildung und Karriere als Pflegefachfrau oder Pflegefachmann. Insbesondere die persönlichen Voraussetzungen machen diesen Beruf besonders anspruchsvoll, aber auch erfüllend.
Form und Orte der Ausbildung
Die Ausbildung ist dual aufgebaut und kombiniert theoretische sowie praktische Inhalte. Hier sind die wichtigsten Details:
Ausbildungsform
- Duale Ausbildung: Der Theorieunterricht findet an Berufsfachschulen statt, während die Praxisphasen in verschiedenen Pflegeeinrichtungen absolviert werden.
- Theorie und Praxis im Wechsel: Etwa 2.100 Stunden Theorie in der Pflegeschule und 2.500 Stunden Praxis in Pflegeeinrichtungen.
Ausbildungsorte
- Berufsfachschule: Vermittelt theoretisches Wissen zu Pflegeprozessen, Diagnostik, Ethik, Kommunikation und rechtlichen Rahmenbedingungen.
- Krankenhäuser: Praxisphasen auf verschiedenen Stationen, z. B. Innere Medizin, Chirurgie oder Intensivpflege.
- Pflegeheime: Fokus auf die stationäre Langzeitpflege älterer Menschen.
- Ambulante Pflegedienste: Einsatz in der häuslichen Pflege (Betreuung von Patienten in ihrem gewohnten Umfeld).
- Weitere Einrichtungen: Einsätze in Rehabilitationskliniken, Kinderkliniken oder Hospizen – je nach Spezialisierung und Ausbildungsplan.
Ablauf und Inhalt der Ausbildung
Die Ausbildung dauert in der Regel 3 Jahre und umfasst die theoretische Ausbildung in der Berufsschule sowie die praktische Ausbildung in Pflegeeinrichtungen.
Nach 2 Jahren absolviert man eine Zwischenprüfung – dann entscheidet man sich für eine Spezialisierung im letzten Ausbildungsjahr oder setzt die generalistische Ausbildung fort. Am Ende steht die Abschlussprüfung zur staatlich geprüften Pflegefachfrau.
- 1. Jahr: Generalistische Ausbildung
- 2. Jahr: Generalistische Ausbildung
- Zwischenprüfung
- 3. Jahr: Spezialisierung oder generalistische Ausbildung
- Abschlussprüfung
In Summe werden während der 3 Jahre insgesamt 2.100 Stunden Theorie in der Pflegeschule sowie 2.500 Stunden Praxis in Pflegeeinrichtungen absolviert.
Was vor Ausbilungsbeginn passiert
Die Ausbildung zur Pflegefachfrau oder zum Pflegefachmann startet in der Regel zweimal jährlich, je nach Bundesland und Bildungseinrichtung zum:
- 1. April oder
- 1. Oktober.
Diese Termine können je nach Berufsfachschule leicht variieren. Einige Einrichtungen bieten auch flexible Einstiegsmöglichkeiten an, insbesondere durch den hohen Bedarf an Pflegekräften.
Was solltest du vor dem Start beachten?
Bewerbungsfristen: Informiere dich frühzeitig über die Fristen der jeweiligen Pflegeschule oder Einrichtung, da beliebte Ausbildungsplätze schnell vergeben sind.
Erstuntersuchung: Wenn du unter 18 Jahre alt bist, benötigst du eine Bescheinigung über eine ärztliche Untersuchung (Jugendarbeitsschutzuntersuchung).
Vorbereitung: Wenn möglich, absolviere ein Praktikum oder Freiwilliges Soziales Jahr (FSJ) in der Pflege, um erste Einblicke in den Beruf zu erhalten.
Ablauf 1. und 2. Ausbildungsjahr
Die generalistische Ausbildung im 1. und 2. Ausbildungsjahr ist wie folgt aufgebaut:
Praktische Ausbildung im Krankenhaus, im Pflegeheim & im ambulanten Pflegedienst
- Orientierungseinsatz zum Start (400 Stunden)
- Pflichteinsatz in der stationären Akutpflege im Krankenhaus (400 Stunden)
- Pflichteinsatz in der stationären Langzeitpflege im Pflegeheim (400 Stunden)
- Pflichteinsatz in der ambulanten Akut- bzw. Langzeitpflege (400 Stunden)
- Pflichteinsatz in der pädiatrischen Versorgung (120 Stunden)
Theoretischer und praktischer Unterricht in der Pflegeschule
- Pflegeprozesse und Pflegediagnostik (680 Stunden)
- Kommunikation und Beratung (200 Stunden)
- Zwischenmenschliches Handeln (200 Stunden)
- Gesetze, Verordnungen, ethischen Leitlinien und ihre Bedeutung für das eigene Handeln (80 Stunden)
- Wissenschaftliche Erkenntnisse und berufsethische Werte & ihre Bedeutung für das eigene Handeln (100 Stunden)
- Stunden zur freien Verteilung (140 Stunden)
Am Ende des 2. Ausbildungsjahres folgt die Zwischenprüfung.
Ablauf 3. Ausbildungsjahr
Praktische Ausbildung in Pflegeeinrichtungen – allgemein oder mit Schwerpunkt auf Kinder- bzw. Altenpflege
- Psychiatrische Versorgung (120 Stunden)
- Vertiefungseinsatz in einem der Pflegebereiche (500 Stunden)
- Weiterer Einsatz in z. B. Pflegeberatung, Rehabilitation oder Palliation (80 Stunden)
- Stunden zur freien Verteilung (80 Stunden)
Unterricht an der Pflegeschule
- Vertiefung der Kenntnisse aus den Lehrjahren 1 und 2 (700 Stunden)
Inhalte der Ausbildung
Im theoretischen Teil der Ausbildung lernt man an der Pflegeschule unter anderem Folgendes:
- Pflegebedürftige in der Bewegung und Selbstversorgung unterstützen
- Verständnisorientierte Kommunikation mit Pflegebedürftigen
- Gesundheit fördern und präventive Maßnahmen umsetzen
- Patientensicherheit fördern
- Richtig reagieren in Akutsituationen (Erste Hilfe in Notfällen leisten)
- Patienten bei der Genesung unterstützen – z. B. durch Wundversorgung
- Pflegetechniken richtig anwenden
- Menschen in kritischen und der letzten Lebensphase begleiten
- Menschen mit Behinderung unterstützen
- Entwicklung von Kindern und Jugendlichen bei der Pflege fördern
- Menschen mit psychischen und kognitiven Beeinträchtigungen unterstützen
- Pflegeprozesse & Diagnostik
- Qualitätssicherung in der Pflege
- Rechtliche Rahmenbedingungen
Welche Fächer hat man in der Ausbildung zur Pflegefachfrau?
In der Ausbildung hat man z. B. folgende Lernfelder bzw. Fächer:
- Grundlagen der Pflege: Pflegehandlungen wie Körperpflege, Hilfe beim Essen, Verbandswechsel etc.
- Gesundheits- und Krankenpflege: Krankheitslehre, Anatomie und Physiologie des Körpers, Psychologie
- Berufskunde: Pflegetheorien, Pflegeprozess, Pflegewissenschaft
- Recht und Verwaltung: Schweigepflicht, sozialrechtliche Grundlagen etc.
- Deutsch und Kommunikation: z. B. Kommunikationsmodelle
Dauer und Möglichkeiten zur Verkürzung
Die Ausbildung zur Pflegefachfrau oder zum Pflegefachmann ist flexibel gestaltet und ermöglicht unter bestimmten Voraussetzungen eine Verkürzung der regulären Ausbildungsdauer. Hier sind die wichtigsten Details:
- Reguläre Dauer: Die generalistische Ausbildung dauert 3 Jahre in Vollzeit.
- Teilzeit-Dauer: berufsbegleitend dauert die Ausbildung 5 Jahre in Teilzeit.
Möglichkeiten zur Verkürzung
Die Ausbildungsdauer kann unter bestimmten Bedingungen verkürzt werden, wenn bereits Vorkenntnisse oder berufliche Erfahrungen in der Pflege nachgewiesen werden können.
-
Voraussetzungen für eine Verkürzung:
- Abgeschlossene Ausbildung in der Pflegehilfe oder als Pflegeassistent/-helfer.
- Berufserfahrung in der Pflege, die durch Arbeitszeugnisse oder Qualifikationen belegt ist.
- Nachweis pflegerischer Kompetenzen bei zuständiger Behörde (z. B. Kompetenzprüfung).
-
Verkürzungsdauer: In der Regel wird die Ausbildung um 6 bis 12 Monate reduziert, abhängig von den Nachweisen und der Regelung im jeweiligen Bundesland.
-
Antragstellung: Die Verkürzung muss bei der zuständigen Behörde oder Schule beantragt werden. Es erfolgt eine Prüfung der Unterlagen, und in einigen Fällen kann eine Kompetenzfeststellung verlangt werden.
Fazit
Die Möglichkeit zur Verkürzung der Ausbildung ist ein attraktives Angebot für Personen mit Vorerfahrungen in der Pflege. Ein frühzeitiger Austausch mit der zuständigen Institution erleichtert die Planung und Genehmigung.
Ausbildungsabschlüsse im Vergleich
Die Ausbildung zur Pflegefachfrau oder zum Pflegefachmann bietet verschiedene Abschlussmöglichkeiten, die je nach Ausbildungsweg und persönlicher Entscheidung variieren. Hier sind die wichtigsten Abschlüsse im Überblick:
- Generalistische Pflegeausbildung: Der Abschluss als Pflegefachkraft qualifiziert für den Einsatz in allen Pflegebereichen (Kranken-, Kinderkranken- und Altenpflege). Er ist EU-weit anerkannt, was berufliche Flexibilität auch im Ausland ermöglicht.
-
Spezialisierter Abschluss: Im dritten Ausbildungsjahr besteht die Möglichkeit, sich auf einen Bereich zu spezialisieren Der Abschluss ist in diesen Fällen nicht EU-weit anerkannt, ermöglicht jedoch eine gezielte Tätigkeit in diesem Bereich:
-
Altenpfleger/in
-
Gesundheits- und Kinderkrankenpfleger/in
-
Der generalistische Abschluss als Pflegefachkraft bietet die größte Flexibilität und Karriereoptionen, während spezialisierte Abschlüsse tiefergehende Expertise in einem bestimmten Bereich ermöglichen.
Perspektiven – Wie kann ich mich weiterentwickeln?
Mit der abgeschlossenen Pflegefachfrau oder Pflegefachmann Ausbildung kannst du in jedem Bereich der Pflege arbeiten – oder direkt eine Weiterbildung bzw. ein Studium anfangen.
Grundlegende Karriereoptionen
Nach der Ausbildung zur Pflegefachfrau oder zum Pflegefachmann stehen vielfältige berufliche Möglichkeiten offen. Die Karriereoptionen hängen zum Teil von der Spezialisierung im dritten Ausbildungsjahr ab, doch auch ohne Spezialisierung ist ein Wechsel in verschiedene Bereiche jederzeit möglich.
- Allgemeine Pflegebereiche: Mit dem generalistischen Abschluss kannst du bspw. in Krankenhäusern, Pflegeheimen, ambulanten Pflegediensten, Tagespflegen, Rehabilitationskliniken, Facharztpraxen, Gesundheitszentren oder Hospizen arbeiten.
- Spezialisierte Tätigkeiten: Je nach Spezialisierung im dritten Jahr kannst du gezielt in der Altenpflege oder Gesundheits- und Kinderkrankenpflege tätig werden.
- Beratung und Pflegekoordination: Einsatz in Beratungsstellen, z. B. für Pflegebedürftige und deren Angehörige, oder als Pflegekoordinator/in in Einrichtungen.
- Stationäre und ambulante Versorgung: Wahl zwischen der Pflege in stationären Einrichtungen (z. B. Krankenhaus, Pflegeheim) oder der Arbeit im ambulanten Bereich, wo du Patienten direkt zu Hause betreust.
Tipp: Es ist sinnvoll, bereits während der Ausbildung unterschiedliche Einsatzbereiche kennenzulernen und sich Gedanken zu machen, welcher Bereich dir besonders liegt. Mit dem generalistischen Abschluss bleibst du flexibel und kannst später problemlos in verschiedene Pflegefelder wechseln.
Weiterbildungen
Weiterbildungen sind eine ideale Möglichkeit, um zusätzliche Kompetenzen zu erwerben und beruflich aufzusteigen. Beliebte Weiterbildungen sind:
- Pflegedienstleitung (PDL): Übernahme von Führungsaufgaben und Verantwortung für die Organisation und Leitung von Pflegeeinrichtungen.
- Praxisanleitung: Betreuung und Anleitung von Auszubildenden in Pflegeeinrichtungen.
- Wundmanagement: Spezialisierung auf die Behandlung und Versorgung von chronischen und akuten Wunden.
- Palliativpflege: Fokus auf die Begleitung und Betreuung schwerkranker und sterbender Menschen.
- Case Management: Koordination und Beratung von Patienten und Angehörigen im Gesundheitswesen.
Spezialisierung
Auch nach der Ausbildung kannst du dich gezielt auf bestimmte Pflegebereiche spezialisieren, um Expertenwissen in einem Fachgebiet aufzubauen. Beispiele für Spezialisierungen:
- Intensiv- und Anästhesiepflege: Arbeit auf Intensivstationen oder in der Anästhesieabteilung.
- Kinderkrankenpflege: Betreuung von Neugeborenen, Kindern und Jugendlichen.
- Onkologische Pflege: Pflege von Krebspatienten in spezialisierten Einrichtungen.
- Rehabilitation und Geriatrie: Unterstützung von Patienten in der Genesung oder Pflege älterer Menschen.
- Demenzpflege: Betreuung und Pflege von Menschen mit Demenzerkrankungen, mit Fokus auf individuelle Betreuungsstrategien und den Umgang mit herausforderndem Verhalten.
- Palliativpflege: Begleitung schwerkranker und sterbender Menschen, mit Schwerpunkt auf Symptomlinderung, Schmerzmanagement und psychosozialer Unterstützung.
Spezialisierungen wie Intensivpflege, Demenzpflege oder Palliativpflege bieten die Möglichkeit, sich in besonders gefragten Bereichen weiterzuentwickeln. Sie eröffnen nicht nur neue Karrierewege, sondern tragen auch dazu bei, die Lebensqualität der Patienten spürbar zu verbessern.
Studium
Ein Studium bietet dir die Möglichkeit, dein Wissen wissenschaftlich zu vertiefen und Karrierewege im Management oder in der Forschung einzuschlagen. Häufige Studiengänge sind:
- Pflegemanagement: Fokus auf die Leitung und Organisation von Pflegeeinrichtungen.
- Pflegewissenschaften: Vertiefung der theoretischen und praktischen Grundlagen der Pflege.
- Gesundheitsmanagement: Kombination von Pflege- und Betriebswirtschaft für Managementpositionen.
- Soziale Arbeit: Spezialisierung auf die Betreuung und Beratung in sozialen und pflegerischen Kontexten.
- Public Health: Analyse und Entwicklung von Gesundheitssystemen und -programmen.
Gehalt – Was verdiene ich als Pflegefachfrau oder Pflegefachmann?
Gehalt während der Ausbildung zur Pflegefachfrau oder zum Pflegefachmann
Die Ausbildung zur Pflegefachkraft gehört zu den fünf bestbezahlten Ausbildungsberufen in Deutschland und bietet somit eine attraktive Grundlage für eine sichere Karriere. Die Vergütung unterscheidet sich jedoch je nach Art des Arbeitgebers.
Öffentliche Einrichtungen zahlen nach dem Tarifvertrag für Auszubildende im öffentlichen Dienst (TVAöD Pflege), während Unikliniken den Tarifvertrag der Länder (TVA-L Pflege) anwenden. Beide Tarifverträge garantieren verbindliche und vergleichsweise hohe Ausbildungsvergütungen.
Private und kirchliche Träger sind nicht an diese Tarifverträge gebunden und haben somit (begrenzten) Spielraum für eigene Vergütungsmodelle. Das Tariftreuegesetz schreibt nämlich vor, dass auch diese Träger eine angemessene Vergütung zahlen müssen. Diese muss sich zwar nicht exakt an den Tarifen orientieren, aber deutlich über dem gesetzlichen Mindestlohn für Auszubildende liegen, um als fair und branchenüblich zu gelten.
In der Praxis orientieren sich viele private und kirchliche Einrichtungen freiwillig an den öffentlichen Tarifen, um wettbewerbsfähig zu bleiben und qualifizierte Nachwuchskräfte zu gewinnen.
Gehalt nach TVAöD Pflege
- Ausbildungsjahr: 1.341 € Gehalt brutto
- Ausbildungsjahr: 1.402 € Gehalt brutto
- Ausbildungsjahr: 1.503 € Gehalt brutto
Gehalt als examinierte(r) Pflegefachfrau oder Pflegefachmann
Nach der Ausbildung bekommt man als Pflegefachkraft zu Beginn gemäß dem TVöD Pflege 3.304 € brutto pro Monat (Entgeltgruppe 7, Stufe 2). Zu diesem Grundgehalt kommen noch Zuschläge dazu.
Zuschläge bekommt man z. B. für die Pflege von Intensivpatienten, für Wechselschicht-Dienst, Nachtdienst sowie Arbeit am Wochenende und an Feiertagen.
Laut Entgeltatlas der Bundesagentur für Arbeit beträgt das durchschnittliche Gehalt einer Pflegefachkraft in Vollzeit:
- Mit generalistischer Pflegefachkraft Ausbildung: 3.944 € brutto
- In der Altenpflege: 3.611 € brutto
- In der Gesundheits- und Kinderkrankenpflege: 3.944 € brutto
Top-Verdienst erhalten – hier kriegst du das meiste Geld
Manchmal ist Geld das, was aktuell am meisten zählt. Vielleicht bist du in einer Lebensphase, in der ein hohes Einkommen wichtiger ist als andere Vorteile wie eine langfristige Arbeitsstabilität oder flexible Arbeitszeiten. Zum Glück bietet der Pflegeberuf Möglichkeiten, das Gehalt kurzfristig zu maximieren, auch wenn dafür gewisse Kompromisse eingegangen werden müssen.
-
Schichtarbeit mit Zuschlägen: Arbeiten im Wechselschichtdienst, vor allem in der Nacht oder an Wochenenden und Feiertagen, bringt zusätzliche Vergütungen. Zuschläge können bis zu 25 % für Nachtarbeit und 100 % an Feiertagen betragen.
-
Intensivpflege und Anästhesiepflege: In diesen spezialisierten Bereichen sind die Anforderungen höher, was sich durch ein höheres Gehalt und zusätzliche Zuschläge bemerkbar macht. Pflegekräfte auf Intensivstationen erhalten oft Zulagen für ihre besonderen Kompetenzen und die Arbeit mit kritischen Patienten.
-
Zeitarbeit in der Pflege: Pflegekräfte, die in der Zeitarbeit tätig sind, profitieren häufig von höheren Stundenlöhnen, da die Flexibilität und Einsatzbereitschaft in unterschiedlichen Einrichtungen gefragt ist. Hier können die Verdienste über dem Durchschnitt liegen, allerdings auf Kosten von stabilen Arbeitszeiten.
-
Spezialisierungen mit hoher Nachfrage: Fachrichtungen wie Palliativpflege, Demenzpflege oder Onkologische Pflege bieten attraktive Gehaltsstrukturen, da hier Expertenwissen gefragt ist.
-
Arbeiten in Metropolregionen: In Städten oder Regionen mit höherem Lebenshaltungskostenindex (z. B. München, Hamburg) sind die Gehälter oft entsprechend angepasst und liegen über dem Bundesdurchschnitt.
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Zusätzliche Qualifikationen: Mit Weiterbildungen wie zur Pflegedienstleitung (PDL), Wundmanager/in oder Praxisanleiter/in kannst du Leitungs- oder Fachpositionen übernehmen, die mit einem deutlich höheren Gehalt einhergehen.
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Privatkliniken und spezialisierte Einrichtungen: Privatkliniken zahlen oft mehr als öffentliche Einrichtungen, bieten aber weniger tarifliche Sicherheit.
Bewerbung – Wo finde ich Jobs oder Ausbildungsplätze und wie bewerbe ich mich?
Allgemeines
Für die Ausbildung zur Pflegefachfrau oder zum Pflegefachmann ist eine Bewerbung erforderlich. Doch keine Sorge – der Prozess ist häufig unkomplizierter, als du vielleicht denkst:
- Bewerbung: In vielen Fällen gibt es heute bereits eine Expressbewerbung, bei der vorerst keine Bewerbungsunterlagen wie Lebenslauf oder Anschreiben benötigt werden. Diese Form der Bewerbung wurde eingeführt, um den Einstieg zu erleichtern.
- Bewerbungsgespräch: Nach der Bewerbung folgt ein persönliches Gespräch. Oft handelt es sich dabei weniger um ein klassisches Bewerbungsgespräch, sondern eher um ein Kennenlerngespräch, bei dem es darum geht, deine Motivation und Eignung einzuschätzen. Es ist eine Chance für dich, Fragen zur Ausbildung zu stellen und die Einrichtung kennenzulernen – kein Grund zur Angst!
- Eignungstest: In seltenen Fällen wird ein schriftlicher oder praktischer Eignungstest durchgeführt, um deine Fähigkeiten und dein Interesse an der Pflege zu überprüfen.
Zusätzlich gilt: Wer unter 18 Jahre alt ist, muss eine Bescheinigung über eine Erstuntersuchung vom Arzt vorlegen.
Wo finde ich Ausbildungsplätze
Die Suche nach einem Ausbildungsplatz oder Job als Pflegefachfrau oder Pflegefachmann kann je nach Region und Einrichtung unterschiedlich ablaufen. Mit den folgenden Informationen findest du den passenden Platz und bist optimal vorbereitet:
- Pflegeschulen und Bildungsträger: Viele Berufsfachschulen veröffentlichen Ausbildungsplätze direkt auf ihren Websites oder in lokalen Verzeichnissen. Hier kannst du dich direkt anmelden oder nach Informationen zu Bewerbungsverfahren suchen.
- Pflegeeinrichtungen: Krankenhäuser, Pflegeheime und ambulante Pflegedienste bieten ebenfalls Ausbildungsplätze an. Oft findest du sie auf den Karriereseiten der Einrichtungen.
- Online-Plattformen: Websites wie Pflegejobs.de, Indeed oder die Jobbörse der Bundesagentur für Arbeit listen regelmäßig Ausbildungsangebote in der Pflege.
- Lokale Netzwerke: Pflegekammern oder Berufsverbände in deiner Region sind ebenfalls gute Anlaufstellen für Ausbildungsplätze.
Wie bewerbe ich mich auf einen Ausbildungsplatz
- Bei Pflegeschulen und Bildungsträgern: Hier bewirbst du dich direkt mit einem kurzen Anschreiben, einem Lebenslauf und deinen Schulzeugnissen. Einige Bildungsträger bieten auch eine persönliche Anmeldung ohne schriftliche Bewerbung an.
- Bei Einrichtungen: Häufig ist eine einfache Online-Bewerbung möglich. Manche Einrichtungen bieten zusätzlich die Möglichkeit, sich telefonisch oder per E-Mail zu bewerben.
-
Bewerbungsvorlagen Wenn eine klassische Bewerbung erforderlich ist, kannst du auf Vorlagen zurückgreifen. Ein Beispiel für ein Anschreiben:
Betreff: Bewerbung um einen Ausbildungsplatz als Pflegefachfrau/Pflegefachmann
Text: „Sehr geehrte Damen und Herren,
mit großem Interesse habe ich erfahren, dass Sie Ausbildungsplätze in der Pflege anbieten. Durch meine sozialen Kompetenzen, meine Freude am Umgang mit Menschen und mein Interesse an medizinischen Themen bringe ich die besten Voraussetzungen für die Ausbildung mit. Gerne möchte ich Teil Ihres Teams werden und freue mich über die Möglichkeit, mich persönlich vorzustellen.
Mit freundlichen Grüßen
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Fazit
Ausbildungsplätze und Jobs in der Pflege sind durch viele Kanäle leicht zu finden, und die Bewerbungsprozesse sind meist unkompliziert. Nutze Expressbewerbungen oder klassische Vorlagen und wende dich direkt an Pflegeschulen, Einrichtungen oder Online-Plattformen, um deinen Einstieg in die Pflege zu starten!
FAQ zum Job als Pflegefachfrau oder Pflegefachmann
Wie läuft eine Ausbildung zur Pflegefachfrau ab?
Die Pflegefachfrau Ausbildung dauert 3 Jahre und umfasst 2.100 Stunden theoretische Ausbildung und 2.500 Stunden praktische Ausbildung. Die Theorie lernt man in der Pflegeschule, die Praxis im Krankenhaus, ambulanten Pflegedienst und Pflegeheim.
Ist Pflegefachfrau das gleiche wie Krankenschwester?
Nein, eine Pflegefachfrau und eine Krankenschwester machen nicht dasselbe. Eine Pflegefachfrau hat nicht nur Kenntnisse in der Krankenpflege, sondern auch in der Kinder- und Altenpflege.
Eine Pflegefachfrau hat also ein umfangreiches Grundlagenwissen, während die Krankenschwester speziell für die Pflege kranker Menschen zuständig ist.
Seit der Reform des Pflegeberufegesetzes 2020 gibt es die Berufsbezeichnung „Krankenschwester“ nicht mehr. Um dem Wert des Pflegeberufes mehr gerecht zu werden, ist seit 2020 „Pflegefachfrau“ bzw. „Pflegefachmann“ die offizielle Berufsbezeichnung.
Wie viel verdient man in der Ausbildung zur Pflegefachfrau?
Wer seine Ausbildung als Pflegefachfrau im öffentlichen Dienst macht, verdient während der Ausbildung laut Tarifvertrag:
- 1.341 € brutto im 1. Jahr
- 1.402 € brutto im 2. Jahr
- 1.503 € brutto im 3. Jahr
Was macht man als Pflegefachfrau?
Als Pflegefachfrau versorgt und betreut man pflegebedürftige Menschen – in der Krankenpflege, Kinderkrankenpflege oder Altenpflege. Man arbeitet im Krankenhaus, in Pflegeheimen, beim ambulanten Pflegedienst, im Hospiz oder auch in Arztpraxen und Gesundheitszentren.
Dort hilft man den Pflegebedürftigen bei der Körperhygiene, der Nahrungsaufnahme, übernimmt die Wundversorgung und verabreicht Medikamente nach der ärztlichen Anweisung.